Streik an der Charité

Ab Montag wird gestreikt. Mal wieder, mag manch einer denken. Aber in diesem Fall trifftmal wieder nur bedingt zu.
Die Pflegenden der Berliner Charité legen ab dem 22.06. für unbestimmte Zeit ihre Arbeit nieder. Und das wurde verdammt noch mal auch Zeit.
Dass es der Pflege in Deutschland nicht gutgeht, wissen inzwischen wohl die meisten. Denn ich schätze, dass jeder in seinem Umfeld Menschen hat, die diesen Beruf ausüben. Die Probleme sind überall dieselben, egal ob in der Alten- oder Krankenpflege. 
Es wird beklagt, dass die Arbeitsbedingungen schlecht sind, die Wertschätzung des Berufes und nicht zuletzt auch die Bezahlung. Wir machen uns Sorgen darum, dass wir unsere Patienten und Bewohner nicht so versorgen können, wie wir es müssten. 
Wir gehen mit Bauchschmerzen und schlechtem Gewissen nach Hause. Und das in einem Beruf, der so wichtig ist. Jeder von uns kann in die Situation kommen, auf Pflege angewiesen zu sein. Dafür reicht es schon, wegen einer Blinddarmoperation ins Krankenhaus zu müssen. Und jeder von uns möchte dort optimal versorgt werden.
Um das wieder gewährleisten zu können, dafür streiken die Pflegenden in Berlin.
Eine Notversorgung wird aufrecht erhalten. Die Fachbereiche, die in Berlin nur von der Charité abgedeckt werden streiken dagegen nicht. Die Pflege ist sich ihrer Verantwortung durchaus bewusst. Und genau deshalb streiken sie: um nicht länger im vermeintlichen Normalbetrieb das Gefühl zu haben, bereits in der Notversorgung zu sein.
Ich bin der Meinung, dafür verdienen die Pflegekräfte unsere volle Unterstützung und Solidarität.
Ein herzliches Danke an die Pflegenden der Berliner Charité.

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